Just for Clicks von Kara Mc Dowell

Quelle: Goodreads

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Hallo ihr Lieben, 

hier ist Diana schon wieder mit noch einem Buch, dass nicht in mein Beuteschema fällt. 

Starten wir mit der Wahl des Covers.... was vermute ich, wenn ich so ein Buch in der Buchhandlung sehe...... Erste Reaktion "omg, definitiv nichts für mich", zweite Reaktion "schon wieder so ein kitschiger Liebesroman...", dann kommt der geistige Stempel: "mir zu oberflächlich" und dann bekommt das Buch nicht einmal die Chance, dass ich den Klappentext lese...

Der Klapptext, beschreibt nur die Rahmenhandlung und gibt nicht mal den Hauch eines Hinweises für die Tiefe, die da auch noch drin steckt. Ich hätte das Buch definitiv nicht freiwillig gelesen, denn... Aufgedruckt ist quasi nur: Es geht um 2 Zwillingsmädchen, deren Mutter Familienbloggerin ist. Von klein auf ist ihr Leben quasi minutiös im Internet verbreitet worden. Sie leben mittlerweile in einer Welt voller gesponserter Markenklamotten und in der sie wirklich jeder im Umkreis kennt! Eine der beiden geht zu 100% in ihrer Rolle auf. Die Andere entfernt sich innerlich immer mehr davon und traut sich nicht es laut auszusprechen. Dann trifft sie einen Jungen, der durch sein aufregendes Leben kaum ein Smartphone besessen hat, und sich daher auch kaum im Internet bewegt. Er ist neu an der Schule und super süß.... (ja, ihr seht mich die Klischee-Augen rollen 😜). Und sie wittert ihre Chance auf eine normale Beziehung mit jemandem....

Aber, was wir nicht erfahren sind so Dinge wie, dass ihr Vater gestorben ist, als sie noch klein waren. Claire eigentlich mehr an der IT hinter den Internetauftritten interessiert ist, als an dem Posen vor der Kamera. Die Mädels von Fans verfolgt werden, ihnen im Internet gedroht wird und Claire aus diversen Gründen eine Phobie auf ihre Öffentlichkeit entwickelt. Selbst ihr angeblicher boyfriend ghostet sie...

SPOILER!

Seit sie als Kind einmal beinahe entführt wird, entwickelt sie diese Angst vor Fremden und dann erfährt sie im Laufe der Geschichte auch noch, dass Rafael, der Junge in den sie sich verguckt hat, mittlerweile doch ihren Blog gelesen hat, sie nur adoptiert ist und so weiter.

SPOILER ENDE!

Kurzgesagt: Dieses Buch hat definitiv mehr ziemlich krasse und interessante Seiten als der Klappentext beschreibt.

Die Hauptfigur ist Claire, falls ihrs noch nicht ahnt, die sich versucht durch ihre aktuelle Situation zu kämpfen, die aus der Unsicherheit besteht, ob sie überhaupt irgendjemandem verstrauen kann. Sie fühlt sich mit der Online-Präsenz ihrer Familie total unwohl, möchte ihre Mutter und ihre Schwester aber auch nicht deren Lebensinhalt wegnehmen. Schließlich definieren sie sich als Familie und sind DIE Zwillinge, die man kennen muss. Manchmal rettet sie sich in dem selbst erstellten Forum, dass sie für sich und andere Kinder von Familienbloggern entworfen hat, in dem diese sich austauschen. Total witzig, wie sie sich gegenseitig mit der Peinlichkeit der von Ihnen erwarteten Dingen zu übertrumpfen versuchen.

Man versteht Claire völlig.... na ja, im Rahmen unserer Möglichkeiten halt.... Ich hab halt mit 18 keinen Mercedes gefahren und werfe keine Eier auf Schilder um mich abzureagieren.... Manchmal hab ich auch sehr deutlich gemerkt, dass das Buch aus den USA kommt 😅. Bei uns muss sich keiner Sorgen machen, dass jemand auf einen schießt, oder die Polizei holt, wenn man auf einen Hügel in der Nähe eines Hauses klettert..... Na ja.....
In dem Buch wird sehr gut erklärt, wie ängstlich und zerrissen sie sich fühlt. Und parallel dazu auch ziemlich niedlich beschrieben, wie sie und Rafael es immer wieder schaffen die falschen Schlüsse aus ihrer Kommunikation zu ziehen.

Lange rede kurzer Sinn, Fazit:
Das Buch hat Tiefen, die man nicht vermutet. Ich fand sie sehr interessant und konnte das Buch kaum weglegen. Ja, die Beziehung zwischen Claire und Rafael hat die rosa Farbe des Covers verdient. Aber sie ist angenehm gut in den Gesamtkontext eingewoben, sodass sie für mich nicht zu kitschig rüber kam. Das Buch handelt über die Schattenseiten der Öffentlichkeit im Internet. Es beinhaltet auch Kritik an der Nutzung des Internets, der modernen Gesellschaft und zeigt das Verlernen von zwischenmenschlicher Kommunikation auf. Auch von  familiären Problemen und Vertrauensverlust wird geredet. Also wirklich wesentlich mehr als es der Schein her gibt. Ich habe die Lektüre überraschenderweise sehr genossen.

Wer gerne romantische Geschichten liest aber mehr Storyline braucht, wird dieses Buch mögen. Auch ein bisschen Drama ist dabei, aber glücklicherweise ein berechtigt Tiefgründiges.
Vielleicht ein kleines Minus, die Protagonistinnen drehen sich sehr viel um sich selbst. Das kann oberflächlich wirken, besonders im Fall des anderen Zwillings und der Mutter, wird aber meiner Meinung nach ganz gut relativiert. Und die fliegenden Eier.... haben der aktuellen Diana wirklich weh getan.... fliegende Eier machen mich wütend. Werft gefälligst keine Lebensmittel und verpackt das nicht auch noch in Bücher für junge Leute! Da hätte man sicher was anderes finden können, was Sinn macht!

Habt eine schöne Zeit und verliert nicht die Lust am Lesen,

Eure Diana

#karamcdowell #justforlicks

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