Rise Up (Dread Nation, 1) von Justina Ireland

 

Quelle: Goodreads

*unbezahlte Werbung* So, hier kommt endlich mal wieder ein Buch, dass unverdient schon bestimmt seit Jahren auf meinem SUB (Stapel ungelesener Bücher) vor sich hin verstaubte. WARUM hab ich dieses Buch nicht schon früher gelesen. Es hat ja so viel Spaß gemacht, denn mal wieder voll mein Ding.

Zombieapocalypse finde ich eh total spannend. Fragt mich nicht warum, aber ich finde das Thema total toll. Und dann natürlich auch noch historisch in einer Zeit spielend, die voll meins ist. Na ja, ich liebe die Klamotten und das Society geplänkel. Nicht zu verwechseln, dass ich da nicht gerne leben hätte wollen. Zumindest nicht als Frau, POC (people of colour), Native oder LGBTQ+. 😒 Aber über die Zeit lesen macht mich happy. Also......

Die Geschichte spielt in den USA kurz nach dem Bürgerkrieg und der hier angeblichen Abschaffung der Sklaverei. Kurz vor Ende des Krieges begannen die Toten wieder aufzustehen und ihre Mitbürger zu essen. Um die Horden Untoter zu bekämpfen wurde eine neues System entworfen, dass Natives und POC in Kampfschulen auf ihre neue Aufgabe vorbereitet. Das Töten von Zombies und das Beschützen der High Society. Die Weißen natürlich, wie soll es auch anders sein. 😒

Angelehnt ist dieser  Teil der Geschichte an den Fakt, dass Native Amerikan Kinder ab 1860 in Umerziehungsschulen bzw. Internate gesteckt worden sind, um zu lernen wie man zivilisiert lebt, weit ab von ihrer Familie... Die Autorin geht am Ende des Buches noch einmal auf diesen dunklen Teil der amerikanischen Geschichte ein...😢 Es gab da auch gruselige Funde in Kanada, aber ich schweife ab.

In dem Buch geht es um Jane, die als Tochter eines Großgrundbesitzers geboren wird. Der große Haken an ihrer Existenz? Sie ist dunkelhäutig und wird daher von ihrer Mutter, die sie sehr liebt, als unausgesprochenes Geheimnis behandelt. Die ganze Plantage weiß es, die Society ahnt es, aber offiziell weiß keiner, dass Jane ihre Tochter ist. Natürlich wird geredet... Das geht so lange gut, bis Papa aus dem Krieg zurück kommt....

Jane wächst als Halbweise 😏 relativ behütet für ihre Verhältnisse auf, bis sie alt genug ist um in eine der Kampfschulen abtransportiert zu werden. Ihre Mutter versucht sie zwar zu verstecken, sie meldet sich allerdings freiwillig und kommt so mit 14 in eine der angesehensten Schulen für junge POC Damen, Mrs. Prestons.

Hier treffen wir dann auf sie, wie sie beigebracht bekommt mit einer Sense zu kämpfen und lernen, dass sie leider nicht besonders viel Sinn für Etikette hat. Was ihr Dasein in Mrs. Prestons schwierig macht. Denn ihre Ausbildung dort hat den alleinigen Sinn, dass sie eine Art Bodyguard für eine höhere Dame wird. Leider braucht man dafür nunmal auch manieren.... Allerdings träumt Jane sowieso von einer Rückkehr zu ihrer Mutter auf Rose Hill.

Richtig spannend wird es, wenn Jane aufhört etwas von ihrer Mutter zu hören, Adelige aus dem Umkreis verschwinden und Untote in den Straßen von dem angeblich absolut zombiefreien Baltimore gesichtet werden. Außerdem veranstaltet Jane ein riesiges Kuddelmuddel auf einer schiefgelaufenen Society Veranstaltung, bei der ein angeblicher Impfstoff vorgestellt werden soll... Dies bringt sie in das Blickfeld des Bürgermeisters der Stadt und verstrickt sie in eine politischen Verschwörung, die es in sich hat.....

Die Charaktere: Jane hat mir unglaublich gut gefallen. Sie ist tough, weiß was sie will und handelt nach ihrem Gewissen. Ihre Entscheidungen sind immer nachvollziehbar und ihre Art ist sehr erfrischend.
Ihre "Freundin/Feindin" Kathrine alias Kate, entspricht voll meinem Humor. Eine richtige Lady, die wenn sie mit gutem Benehmen nicht weiter kommt, die Pistole ( a Mrs. Prestons girl halt) zückt, aber nie auf kosten eines Korsettes 😂
Jackson ist der good looking bad guy, der allerdings was seine Verbrechen angeht eher so Richtung Gentlemen Dieb geht....
Und der mysteriöse Mr. Redfern, der Native American, der leider irgendwie auf der falschen Seite der Macht steht... oder etwa nicht?? 

Lange rede, kurzer Sinn, das ist ein super gutes Buch, dass mir unglaublich gut gefallen hat. Es ist humorvoll geschrieben, hat ein bisschen Grusel mit drin und liegt historisch voll auf meiner Wellenlänge. Es stellt trotz der fantastischen Handlung die Situation von POC und Natives in der Zeit relativ gut dar. 

*Triggerwarnung* Wen allerdings der Umgangston, der weißen Herren gegenüber ihrer angeblich minderwertigen POC und Native Mitmenschen triggert, der sollte dieses Buch nicht lesen. Ich befürchte es wird sehr historisch korrekt dargestellt und macht mich innerlich sehr sauer. Ich kann diese Art von Aufregung gut wegstecken, bin mir aber sicher, wer Opfer von Rassissmus geworden ist, könnte damit Problemne bekommen! Daher vorsichtig genießen, es ist und bleibt historische Fiction und nichts anderes!

Das Buch an sich, ist toll aufgemacht. Ich besitze die englische Hardcover-Ausgabe. Die Seiten sind am Rand nicht abgeschnitten, was sie zerfranst aussehen lässt und das Feeling beim Lesen noch unterstützt. Band 2 liegt schon im Wahrenkorb. Scheinbar handelt es sich um eine Duologie, bin mal gespannt. 😀

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